Berichte zu allgemeinen oder besonderen Beobachtungen werden regelmässig beim Monatstreffen ausgetauscht.
Für Online-Meldungen aller Art empfehlen wir das Portal ornitho.de
Besondere Beobachtungen von seltenen Arten melden Sie bitte der Bayerischen Avifaunistischen Kommission (bak@otus-bayern.de).
Beobachtungen seltener Brutvögel melden Sie bitte der Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel (AGSB@otus-bayern.de).
Interessante aktuelle Beobachtungen veröffentlichen wir auch hier auf der Homepage (s.u.).
Wenn Sie eine Beobachtung melden möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an beobachtungen@oag-ostbayern.de. Der Text wird dann hier veröffentlicht.
Wenn Sie Feedback zu einer Beobachtung geben möchten, senden Sie es bitte ebenfalls an beobachtungen@oag-ostbayern.de. Wir leiten die
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Sperlingskauz
Beim Sperlingskauz konnten 2022 im UG nur 14 Reviere ermittelt werden. Es fiel auf, dass es in den meisten Revieren keine Hinweise auf die Anwesenheit von Weibchen gab. An dem Brutplatz des Vorjahrs im Revier Tannengrund konnte am 24.02.22 noch die Höhlenbalz beobachtet werden, wobei Männchen und Weibchen bereits die vorjährige Bruthöhle beflogen. Danach gelang hier aber keine Feststellung mehr.
Nur eine Brut wurde gefunden, die aber erfolglos verlief.
Revier Pflegerwiese
Zentrum des Brutplatzes (Abb.: 1) war eine dichtstehende Fichtengruppe. Die Nisthöhle in nur 0,8 m Höhe befand sich in einer dürren Fichte (Abb.: 2). Nach Schlupf der Jungen wurden diese noch etwa 14 Tage gefüttert. Dem Auswurf nach zu schließen, wurden fast nur Vögel verfüttert. Anscheinend gab es in diesem Jahr wieder einmal kaum Mäuse. Abbildung 3 zeigt das Weibchen bei einer Nestsäuberungsaktion. Ab etwa Mitte der Nestlingszeit wurde die Brut aufgegeben.
Waldkauz
Trotz der Mäuseknappheit wurden 13 Reviere ermittelt.
Rauhfußkauz
Beim Rauhfußkauz gelang 2022 nicht einmal ein Rufnachweis, was mit Sicherheit auf die fehlenden Kleinsäuger zurückzuführen ist.
Vielleicht interessant: eine Sichtung von ca. 40 Kampfläufern auf der Rast in Osterhofen. Drei Tage, dann waren sie wieder weg. Gesehen am letzten Samstag.
Klaus Bendlage, 24.3.22
Eigentlich wollte ich dieses Jahr mal die Rückkehr der Kiebitztrupps nicht melden, weil vielleicht zu langweilig. Die sind letzte Woche schon wieder zurückgekehrt zum Teil in Trupps mit 150 Exemplaren. Diese Woche kann man die Felder links und rechts der Strasse zwischen Hengersberg und Osterhofen beobachten und leicht mehr als 250 Exemplare zählen. Die Brachvögel sind auch schon wieder da; bislang habe ich 3 Exemplare gesichtet aber nicht fotografieren können.
Grund meiner Meldung ist aber die beiliegende Sichtung einer Vergesellschaftung von Kiebitzen und Goldregenpfeiffern. Ich war mir nicht sicher und dankenswerterweise hat Herr Schlemmer mich auf die richtig Spur gebracht. Die Sichtung ist am Samstag den 26.02. erfolgt: ca. 50 Exemplare. Eine schöne Sichtung wie ich meine. Ein Foto ist ein Ausschnitt, damit man die Vögel besser erkennt.
Sperlingskauz
Beim Sperlingskauz konnten 2021 im UG 20 Reviere ermittelt werden. Fünf Bruten wurden gefunden, wobei vier erfolgreich waren und Junge ausflogen. Es gab wieder viele Mäuse, was auch zu zwei besonders frühen Bruten führte. Trotz der nasskalten Witterung während der Nestlingszeit gab es anscheinend keine Probleme die Jungen mit Nahrung zu versorgen.
Revier Tannengrund
Es wurde der gleiche Brutplatz (Abb. 1) und Brutbaum wie im Vorjahr gewählt. Balz und Beuteübergaben fanden regelmäßig in einem Buchenjungwuchs in nur 1-2 m Höhe statt. Vermutlich vier Junge kamen zum Ausfliegen. Die ersten zwei Jungen verließen die Höhle bereits am 27. Mai.
Männchen lockt mit Maus während der Bebrütungszeit (Abb. 2).
Revier Halmerschlag
Der Brutplatz (Abb. 3) wurde erst entdeckt, als die Jungen schon geschlüpft waren. Die Nisthöhle in 4 m Höhe befand sich in einer Fichte. Die Jungen flogen hier wohl am 6. Juni aus, wobei sich aber noch ein Jungkauz in der Höhle befand (Abb. 4).
Weibchen wirft Nahrungsreste aus Nisthöhle (Abb. 5).
Revier Privatwald Stockenberg
Als Brutbaum fungierte eine Fichte und die Nisthöhle befand sich in einer Höhe von 4,5 m (Abb. 6). Bereits am 29. April befand sich unterhalb des Brutbaums der erste Auswurf mit Eischalenhälften. Auch hier flogen die Jungen früh, vermutlich am 27. Mai aus.
Weibchen am Nisthöhleneingang (Abb. 7)-
Revier Stinkerbrunn
Hier wurde wieder der gleiche Brutplatz wie im Vorjahr gewählt (Abb. 8). Als Brutbaum diente wieder die gleiche Aspe und auch die gleiche Nisthöhle in ca. 8,5 m Höhe. Es kam auch hier zu einer erfolgreichen Brut. Am 8. Juni wurden 3-4 Junge im Wipfelbereich direkt am Brutbaum vom Weibchen gefüttert. Ein Jungvogel befand sich da noch in der Nisthöhle.
Revier Langteile-Nord
Hier war die Brut erfolglos. Das Männchen wurde während der Bebrütungszeit geschlagen. Am 29. April fand ich die Rupfung unweit des Brutbaums (Abb. 9). Einen Tag später hielt sich das Weibchen noch in der Nisthöhle auf. Da das Weibchen auf die Versorgung mit Nahrung durch das Männchen angewiesen ist, wurde danach die Brut aufgegeben.
Brutplatz mit Brutbaum Aspe, Nisthöhle 11 m hoch (Abb. 10).
Waldkauz
Beim Waldkauz wurden wieder 16 Reviere ermittelt.
Rauhfußkauz
Da es 2021 wieder viele Mäuse gab, war auch der Rauhfußkauz wieder gut vertreten. 14 rufende Männchen (Reviere) konnten ermittelt werden. Die Suche nach besetzten Höhlenbäumen konnte nur in begrenztem Rahmen durchgeführt werden. Trotzdem fand ich zwei mit Weibchen besetzte Bruthöhlen (jeweils in Buche).
Weibchen in der Bruthöhle Abt. Suhllacke (Abb. 11).
Waldohreule
Die Waldohreule war 2021 ebenfalls vertreten. In zwei Revieren konnten rufende Männchen verhört werden.
Sind es tatsächlich die Oberpfälzer Karpfen, oder ist es die Landschaft oder evtl. ein Oberpfälzer Fischadlermann, dass "Vija" - so wurde dieser weibliche Fischadler getauft - auf seinem Herbst- bzw. Frühjahrszug regelmässig einige Tage im Lkrs. Tirschenreuth längere Zeit verweilt?
Wir wissen es nicht. Bereits 2020 auf dem Heimzug von ihrem Überwinterungsquartier an der Küste Mauretaniens hielt sie sich vom 30.3.2020 - 8.4.2020 bei Wiesau auf.
Die Hoffnung, dass sie bleibt und in der Oberpfalz brütet, hat sich leider nicht erfüllt. Sie zog dann weiter nach Lettland und hat dort erfolgreich gebrütet.
Auch auf der Rückreise im Herbst 2020 ins Winterquartier machte sie am 5.9.2020 wieder Station im Raum Wiesau - Falkenberg.
Am 17.3.2021 erst trat sie wieder die Rückreise nach Norden ins Brutgebiet an. Die Frage war, ob sie wohl wieder Halt macht in der Oberpfalz?
Ja, am 1. April 2021 - kein Aprilscherz - traf sie wieder bei uns ein.
Sie blieb wieder 11 Tage und zog aber dann doch wieder in ihre ursprüngliche Heimat weiter.
Ich finde es schon bemerkenswert, wie zielstrebig sie die übrige Strecke durchgezogen ist, und nur in der Oberpfalz Station machte, wie untenstehende Karte zeigt.
Foto von "Vija" im Juli 2019 am Tag der Beringung in Lettland
Quelle: Birdmap | Kartenmaterial: Leaflet; © OpenStreetMap contributors
Paul Baumann, 8.6.21
Ich war heute das erst mal seit 3 Monaten in Regensburg und habe wie immer das Revier 1 besucht. Dabei konnte ich einen Eisvogel bei der Gefiederpflege beobachten. Immer wieder hinein ins Wasser und wieder heraus. Das war dann vorbei als diese unsäglichen Stand-up-paddler erschienen. Aber immerhin, das Revier ist besetzt.
Ich habe mal wieder eine doch eher seltene Beobachtung gemacht. Seit diesem Wochenende habe ich ein Trauerschnäpper-Pärchen bei mir im Garten. Nach meinen Infos sind die auch kurz davor auf die Rote Liste zu kommen. Hier im Garten sind "nur" 4 kleinere Apfelbäume. Man kann aber beobachten, wie nützlich die sind, da neben dem Trauerschnäpper auch die anderen "Ansitzjäger" wie Gartenrotschwanz oder Grauschnäpper auf solche Bäume angewiesen sind.
Klaus Bendlage, 25.4.21Ich habe gestern das erste mal dieses Jahr den ersten Flussregenpfeifer gesehen. Interessanterweise auf dem selben Feld, wie die Brachvögel. Eigentlich kommen die Vögel hier öfter vor, habe nur im letzten Jahr keine gesehen.
Klaus Bendlage, 28.3.21Kurzes Update über die Rückkehr der Wiesenbrüter: Man kann fast sagen, pünktlich wie die Maurer. Letzte Woche war der erste Trupp Kiebitze mit ca 40 Tieren in Osterhofen zurück. Mittlerweile ist die zweite
Welle eingetroffen, ein größerer Trupp mit ca. 100 Tieren, die sich so langsam verteilen. Die Feldlerchen sind auch zurück, wenn auch schwierig zu fotografieren, man hört sie aller Orten. Ich habe heute eine
Tour mit dem Rennrad gemacht und mit Sicherheit im Umkreis von Osterhofen mehr als 30 Exemplare sehen können. Es scheint so, dass eine Gefährdung zumindest hier nicht besteht. Man kann nur hoffen, dass sich
die Maisfelder nicht weiter ausbreiten.
Am meisten freut mich, dass die Brachvögel auch wieder zurück sind. Ich habe gestern 4 Exemplare gesehen und von zwei Exemplaren schöne Fotos machen können (s.u.). Ich habe Sie, wie immer, vom Auto aus
fotografiert, weil die Vögel sich da nicht gestört fühlen und auch offenbar an den Verkehr gewöhnt sind. Wachsam sind sie aber immer. Man kann das schön auf den Fotos sehen, selbst in Ruhestellung passt ein
Vogel immer auf. Schön kann man auch sehen, wie exzellent die Vögel getarnt sind. Ich hatte den einen Vogel kurz aus den Augen verloren und hätte ihn nie entdeckt, wenn ich nicht gewusst hätte, wo er vorher
war. Man sieht nur noch den Kopf.
Am 1. Dezember 2020 haben meine Frau und ich am Nordarm der Donau in der Stadt Regensburg eine Wasseramsel gesehen. Sowohl später in der Woche, als auch Anfang 2021 (zuletzt am 13. Januar),
wurde an in etwa der gleichen Stelle - zwischen dem Wehr und dem westlichen Ende der Pappelallee an der Nordseite von dem Oberen Wöhrd - von mehreren Personen die Präsenz einer Wasseramsel bestätigt;
vermutlich handelte es sich um das gleiche Individuum. Eine Datenbankabfrage bei ornitho.de ergab, dass dies nicht die Erstmeldung einer Wasseramsel in Regensburg war: im November 2015 wurde auch schon eine Sichtung gemeldet.
Wenn Sie ähnliche Beobachtungen gemacht haben, würde ich mich über eine kurze Rückmeldung sehr freuen (über beobachtungen@oag-ostbayern.de).
Wouter Vahl, 13.1.2021
Mal was komplett anderes: diesmal aus Südtirol. Ich hatte den Reiher entdeckt und hatte auf ein "Fischen" gehofft. Plötzlich dreht sich der Reiher um und geht auf das Ufer und fängt eine kapitale Ratte. Die hat er dann auf die andere Seite des Ufers mitgenommen. Der Kampf ging einige Minuten. Immer wieder versuchte sich die Ratte zu befreien. Der Reiher hat immer wieder versucht die Ratte zu ersäufen, bis sie schließlich tot war. Hier ein paar Ausschnitte aus der ganzen Sequenz:
Klaus Bendlage, 18.8.20
Am 1.11.2019 fand über Teilen unseres Beobachtungsgebietes ein außergewöhnlich
starker Kranichzug statt. Mehrere Beobachter meldeten Trupps von über 300 Individuen. Zum Teil
flogen sie sehr niedrig, was auf evtl. niedergehen schließen läßt. Vielleicht rasten ja auch
einige bei uns.
Mit weiteren Einflügen ist zu rechnen. Bitte Augen auf und an ornitho.de und
beobachtungen@oag-ostbayern.de melden.
Paul Baumann, 2.11.2019
Foto von Christian Stierstorfer, Luftraum Teublitz:
Nach zweistündigem suchen haben wir ihn endlich entdeckt. Er kreiste ausgiebig
bei schönstem Sonnenschein und Wetter über seinem Übernachtungsgebiet. Nach einer halben
Stunde wunderbaren Kreisens verschwand er um 10.30 Uhr in großer Höhe nach Süden.
Birdmap meldete heute früh, dass er wieder im gleichen Gebiet übernachtet hatte. Somit war klar,
wir versuchen ihn, nochmal zu finden. Und es hat geklappt.
Auf beiliegenden Fotos ist zumindest zu erkennen, dass es ein Adler ist und der Rückensender ist
ebenfalls zu erkennen.
Schelladler Tönn übernachtet im Landkreis Schwandorf
Wie die brandaktuelle Karte aus birdmap zeigt, hat Schellader "Tönn" seine Reise
fortgesetzt und hat den Landkreis Schwandorf erreicht. Seine letzte Position stammt von
heute abend bei Zangenstein im Schwarzachtal, wo er wohl die Nacht verbringen wird.
Vermutlich wird er morgen weiterziehen, also: Augen auf den Himmel gerichtet, vielleicht
hat ja der Eine oder Andere das Glück und sieht ihn. Viel Glück.
Paul Baumann, 25.10.19
Nach dem schlechten Eulenjahr 2018 wegen Nahrungsmangel (fehlende Mäuse), war 2019 wieder ein gutes Jahr für die im Wald lebenden Eulen.
Grund: Es gab wieder viele Mäuse.
Der Schelladler "Tönn" wurde 2008 in Estland beringt und überwintert in Spanien.
Auf seinem Zug kommt er regelmässig durch Deutschland. Auf dem Frühjahrzug 2018
flog er an Regensburg vorbei. Jetzt ist er wieder unterwegs und hat die vergangene Nacht
bei Brzeg in Polen verbracht. Evtl. hat er heute schon die Grenze nach Deutschland überschritten.
Und wenn wir sehr viel Glück haben, zieht er durch die Oberpfalz. Die Chancen stehen gar
nicht so schlecht, wie man aus beiliegender Karte seines bisherigen Zugweges erkennen kann.
Also Augen auf, vielleicht entdeckt ihn ja jemand.
Quelle: Birdmap
Paul Baumann, 21.10.2019
In den letzten Wochen konnte man einen sehr guten Zug von Ringeltauben beobachten.
Jetzt im Herbst fliegen sie wieder, die Eichelhäher. Von Früchte tragenden Eichen tragen sie die Eicheln zu
Ihren Nahrungsverstecken in Wäldern oder auch Gärten und tragen damit auch zur Verbreitung der Eiche bei.
Darüber hinaus fallen uns Vogelkundlern in diesem Herbst aber auch Eichelhäher auf, die in Trupps fliegen und gerichtet zumeist nach Südwest. So konnten pro Tag mehrere Hundert Eichelhäher ziehend registriert werden.
Dabei ist der Eichelhäher gar kein richtiger Zugvogel und echter Vogelzug bei dieser Vogelart nur in geringem Umfang und eher selten zu beobachten.
Was in diesem Jahr aber im Südwesten Deutschlands zu beobachten ist, ist der stärkste hier jemals dokumentierte Eichelhäherzug. So wurden am Bodensee
am 11. Oktober bei planmässigen Zugvogelzählungen 45.000 Eichelhäher gezählt! Für den ganzen Herbst sind es schon über 100.000
ziehende Eichelhäher, die am Bodenseeufer entlang und dann weiter nach Südwest gezogen sind. Ein ähnlich starkes Zugjahr gab es zuletzt 1978.
Weniger dramatisch ist das Auftreten in Ostbayern. Aber auch hier kann man, selbst in der Stadt Regensburg, Eichelhäher gezielt nach Süd oder
Südwest, oft in kleinen Trupps bis etwa 20 Vögeln ziehen sehen.