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Aktivitäten > Wiesenweihe in Ostbayern

Günter Hauska, 3.3.2023

Schon von Beginn der OAG an war das Vorkommen der Wiesenweihe in Ostbayern, speziell in der Agrarlandschaft des Gäubodens, eine Besonderheit, der nachgegangen wurde. Anfangs, bis 1977 hat sich Hubert Stampka darum gekümmert, was dann ab 1998 von Günter Hauska aufgegriffen, von 2000 bis 2013 von Gisela Ludacka in einer koordinierten Aktion fortgesetzt und 2014 von Harry Zöllner übernommen wurde. Die Aktion läuft im Benehmen mit dem landesweiten Artenhilfsprogramm "Wiesenweihe" des LfU und hat mittlerweile eine gewisse Nachhaltigkeit erreicht. An ihr sind mehrere Mitarbeiter der OAG beteiligt. Die Ergebnisse werden jährlich in einem Bericht zusammengefasst (Verfasser/in Gisela Ludacka bis 2013, Harry Zöllner ab 2014), welcher seinerseits im bayernweiten Jahresbericht des LfU eingebaut wird. Die Aktion wurde mehrfach in den OAG-Jahresberichten zusammengefasst, zuletzt 2014. Eine weitere Zusammenfassung steht in Aussicht.

Wiesenweihen-Bruten in Bayern/Ostbayern 2001-2022
Die Daten für Bayern stammen aus dem Jahresbericht 2022 des LfU (Ref.4; erste Zahl in der Tabelle), die für Ostbayern aus dem Jahresbericht 2022 von Harry Zöllner (Ref.5; zweite Zahl, nach dem Schrägstrich).

JahrBP gesamtBP erfolgr.flügge Jv
200179/359/2197/7
200291/468/3211/9
200380/450/4152/15
2004113/683/5264/11
2005143/7112/6433/15
2006101/1051/6134/18
2007158/16133/13445/40
2008153/1388/7278/21
2009155/794/2272/4
2010173/4110/2371/5
2011201/10114/6348/11
2012195/5113/5369/11
2014190/8136/7461/20
2015227/13173/11616/31
2016184/15111/8317/19
2017196/10118/7343/21
2018181/12118/5367/17
2019221/9169/9590/30
2020257/14202/12679/26
2021230/11150/8420/24
2022156/10101/9264/23

Obwohl der Nachweis der Wiesenweihe in Bayern jährlich deutlich schwankt, ist er im ersten Dezennium seit der Jahrtausendwende von knapp 100 BP mit um die 200 flüggen Jungvögeln auf gut 200 BP mit bis über 600 Jv gestiegen, hat sich also mehr als verdoppelt. In den letzten beiden Jahren ist der Bestand etwas zurück gegangen. In Ostbayern wurden im Durchschnitt nur etwa 5% davon festgestellt, also um die 10 BP mit 20 Jv. Seit 2019 halten sich davon 1-2 BP im Landkreis Regensburg, bei Langenerling auf und haben mit Erfolg gebrütet. Im Jahr 2021 hat sich dort bemerkenswerterweise ein zweites Weibchen an der Aufzucht einer Brut beteiligt, ein Beispiel für altruistisches Verhalten (Ref. 6).

Literatur:

  1. Gisela Ludacka (2004): Die Wiesenweihe (Circus pygargus) in Ostbayern. Jber. der OAG 27/Acta Albertina Ratisbonensia 51: 52-55
  2. Günter Hauska (2009): Wiesenweihen-Bruten in Ostbayern - eine persönliche Sicht. Jber. der OAG 30 (2007/2008)/Acta Albertina Ratisbonensia 55: 18-40
  3. Harry Zöllner und Gisela Ludacka (2015): Jahresbericht 2014 des Artenhilfsprogramms Wiesenweihe (Circus pygargus) in Ostbayern. Jber. der OAG 35/Acta Albertina Ratisbonensia 60: 11-21
  4. Bayerisches Landesamt für Umwelt: Artenhilfsprogramm Wiesenweihe (Circus pygargus) in Bayern, Jahresbericht 2022 (Christoph Saile & Lucia Tischer, LfU und LBV)
  5. Harry Zöllner (2023): Jahresbericht 2022 Artenhilfsprogramm Wiesenweihe (Circus pygargus), Erfassung für Niederbayern/Oberpfalz, i.A. des LfU und des LBV
  6. Stephan Miller, Udo Beyerlein, Günter Hauska und Harry Zöllner (2022): Zur Brutpflege der Wiesenweihe (Circus pygargus): Beteiligung eines zusätzlichen, adulten Weibchens an der Fütterung der Jungvögel. Jber. der OAG 42 / Acta Alebertina Ratisbonensia 67: 39-42

 

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